„Das Camp“ – Initiation für Jungs
… sich als Sohn auch mit dem Vater in der eigenen Kraft erleben – als Team! (Videolink)
In unserer westlichen Kultur klingt etwas wie „Initiation“ vielleicht esoterisch. Betrachten wir es allerdings kulturell unbefangen und pragmatisch, dann hat so eine Schwelle keine andere Bedeutung als ein bewusst gesetztes „Entlassen-Werden“ ins Leben.
Eine zeitgenössisch motivierte Art der Initiation, welche aus unseren kulturellen Wurzeln geformt werden will, wird somit ein Ereignis sein, das etwas rituell abzuschließen vermag – die Kindheit und frühe Jugend, einerseits, andererseits und ebenso wichtig: den jungen Menschen einzustimmen und vorzubereiten, dass er / sie ab nun das kollektiv Gewachsene, Familiäre erlebt hat und ab jetzt das „Eigene“ zu finden aufgefordert ist. Es geht somit um beides: Abschließen und aufzuschließen. Dieser Individuationsprozess nach der Initiation des Jugendlichen / der Jugendlichen wird umso mutiger und wahrer stattfinden können, je klarer das Kollektive als Schutzhülle angelegt werden konnte und das (Selbst)Vertrauen fördernd nachwirkt.
Selbst Vater sowie professioneller Jugendcoach, weiß ich, dass junge Menschen, durch die Realitäten unserer Gesellschaft, vielfach lediglich in etwas wie einen steten Konsum-Zwang „initiiert“ werden sowie in die Dynamik einer digitalen Hochleistungs-Gesellschaft. DAS aber darf nicht alles sein.
Parallel dazu gibt es heute weitere kulturell-zivilisatorische Notwendigkeiten, die über alles gestellt werden und die unseren Kindern und Jugendlichen solche Schwellenübergänge sachgemäß garantieren sollen: „Bildung“ ist heute ein, wenn nicht DAS zivilisatorische Allheilmittel und Schlag-Wort. Durch die Schulpflicht wird versucht, jenen Leerraum zu schließen – ja geradezu abzudichten –, der sich durch den Wegfall früherer Initiations-Rituale gebildet hat. Bildung IST wichtig, ja. Das heutige Verständnis von Bildung aber (effiziente Wissens-Vermittlung in Hülle und Fülle), lässt unseres Erachtens diesbezüglich wesentliche Qualitäten vermissen, um sich in der Folge als individueller Mensch entwickeln zu können. Es geht für Heranwachsende nämlich nicht primär um „Wissen“, sondern um eine viel intimere Qualität – scheuen wir nicht das Wort: es geht um Herzens-Qualität, welche eigenes Selbst-Verständnis und Selbst-Vertrauen bestärken kann.
Welche Hilfen können wir als Erwachsene – als Väter und Mütter –initiieren, um unseren Kindern und künftigen Säulen dieser Gesellschaft ein Heranwachsen in Würde zu ermöglichen? – Ein unendlich wichtiges Kapital, das wir einzubringen vermögen, ist: gemeinsame Zeit. Ein anderes: Aufmerksamkeit im gemeinsamen Tun, gemeinsames Erleben teilen statt Ratschläge erteilen. Und: Wertschätzung und ein gutes Gespür, was es wirklich braucht, um nicht bloß ein Rädchen im Getriebe des kollektiven Hamsterrades zu werden. Und diese Gefahr steigt immens.
Was wir weiter erleben, sind Gesellschaftsstrukturen, die sich ebenso rapid ändern wie die Familien-Strukturen: Mütter gehen arbeiten, Väter aber ebenso – und so werden Kinder oftmals (zu) früh in die Selbständigkeit verpflichtet, stehen übergangslos im Leben ohne wirklich erwachsen geworden zu sein oder gar mündig … Heutige gesellschaftliche Entwicklungen weisen auf ein zunehmendes Dilemma – vornehmlich männlicher – Kinder & Jugendlicher hin: ihre Bildungs-Chancen nehmen (nicht nur in Österreich) dramatisch ab.
Die Pubertät ist ein einschneidender Loslösungsprozess, gerade auch für die Buben. Meist findet dieser Lösungs-Prozess für sie heute vereinsamt vor dem Bildschirm statt – als Gamer. Initiation ins Leben braucht definitiv AUCH anderes. Im Camp werden wir die Verbindung zur Natur spüren – die Verbindung zu den Vätern, die Verbindung zu den Söhnen, die Verbindung zu den Elementen. Über all unsere Sinne werden wir unsere ureigene Natur, uns selbst, erfahren – UND die andere Natur / den anderen. Im Camp geht es um Orientierung, zwischenmenschliche Klärung und Kraft, um Mut und Demut.
Was es somit dringend braucht, sind Initiativen, sich auch als Eltern (Väter) der Auseinandersetzung mit den eigenen Sprösslingen ganz bewusst zu stellen – gerade an der Schwelle zur Pubertät! Wenn wir von der Bedeutung eines Initiations-ähnlichen Settings für 11 bis 14-Jährige sprechen, dann ist uns als Coaches natürlich bewusst, dass solches als der vorgebliche „Tropfen-auf-dem-heißen-Stein“ interpretiert werden kann, für den es JETZT schon zu spät wäre. Gelingt es allerdings, ein derartiges Setting interessant genug zu gestalten, dann kann es genau JENER „Keim“ sein, der den Söhnen bezüglich ihrer Väter, unvergesslich bleibt und der wachsen darf.
Klaus Podirsky & Robert Pap
Hier ist unser Angebot:
In Zeiten, wo den Buben mehr und mehr die eigenen „role-models“ abhanden kommen, haben mein Kollege DI Robert Pap (Mentalcoach und Landschaftsökologe) und ich, uns zur Aufgabe gemacht, die Vater-Sohn-Beziehung zu stärken. Exklusiv Zeit gemeinsam mit dem eigenen Sohn zu verbringen, als Team – könnte dafür Wichtiges leisten. – Gerade in Zeiten einer so entscheidenden Schwelle wie der Pubertät.
Wir veranstalten daher diesen Sommer zweimal ein „Vater & Sohn Camp“. In diesen 2,5 bzw. 3,5 Tagen bieten wir, wovon viele Väter – fern vom Alltagsstress – träumen und ihre Söhne noch nicht wissen, dass es das überhaupt exklusiv mit ihrem Vater gibt: Kanufahren, Kartfahren, Grillen und Chillen, Bogenschießen und bis spät abends am Feuer sitzen und über das Leben „philosophieren“. Wir beide begleiten das Ganze und bieten neben dem Fun-Factor spielerische Übungen für Vater & Sohn, frei nach dem Motto: „Ich mag an Dir…“ und „Ich schätze Dich…“.
Solltest Du Vater oder Mutter sein und einen Sohn (Söhne) in diesem Alter haben, dann spür mal, was es für Vater und Sohn bedeuten kann, so etwas mit anderen Jungs und Vätern erleben zu dürfen.
Kontaktiere mich, oder melde Dich und Deinen Sohn einfach zur Outdoor-Veranstaltung „Vater & Sohn – das Camp“ an. Lasst euch ein und überraschen!
Herzlich
Klaus & Robert
Alles Gute für Eure, in unserer Gesellschaft so wichtige Arbeit !
Herzlich,
H.H.
vielen dank für deine wertschätzung für unser anliegen! ich freue mich, so eine arbeit tun zu dürfen. :)))
k.
Unsere Söhne sind mittlerweile gestandene Männer 🙂 Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig es ist, wertvolle Zeit mit ihnen zu verbringen – als Vater UND als Mutter – und dass Gespräche sowie Liebesbekundungen, Lob und Motivation essentiell fürs „sich etwas trauen“ und fürs Selbstvertrauen sind!
Allerdings sollten wir immer daran danken, dass wir ihnen etwas VORleben und VORbilder für sie sind, also liebe Eltern: setzt eure Taten mit Bedacht.
Ich finde es sehr schön, dass ihr so ein Seminar anbietet, vielleicht ist es der Anstoß für so manch tolle Gespräche und Unternehmungen für die ganze gemeinsame Zukunft.
Eltern sind wir unser ganzes Leben lang! Eine wunderschöne Aufgabe!
Herzlichst,
Mo
vielen dank, für deinen motivierenden kommentar. ja, es ist gut das zu machen! 🙂
vielleicht kennst du selbst auch väter, deren söhne noch in der vorpubertäts-phase leben. wäre schön, du magst sie auf unser „vater & sohn camp“ hinweisen. gracias!
liebe grüße
k.
Du machst mich neugierig, wie Ihr das macht. Vor Kurzem habe ich mit meiner Tochter genau darüber gesprochen, dass Jugendliche ordentliche Initiationsriten bräuchten, um von ihrem normalen Sums wegzukommen. Sie müssen vermehrt den Eindruck bekommen, dass sie ernst genommen werden und auch sie müssen sich ernst nehmen und bei sich ankommen.
Alles Gute für Euer Projekt
ja, neugier ist eine zivilisatorisch wichtige gier! 🙂 und eine die verbindet – auch mit sich selbst.
k.