Liebe Interessenten & FreundInnen von KrisenCoaching
Im letzten Newsletter 32 habe ich einen vorläufigen Anstoß gegeben, warum es für das menschliche Bewusstsein mehr und mehr entscheidend wird, sich so ungewohnten Ebenen – wie Intuition & Fühlen als vertrauenswürdige Organe der Wahrnehmung – neu zu öffnen. Damit eine realistische Chance auf selbstverantwortetes Leben weiter möglich ist. Solche Wandlung steht für uns als ZeitgenossInnen an, um der erlebten In-forma-tions Dynamik standzuhalten.
Wie kann ein derartiger Bewusstseinswandel erübt werden, um uns in jeder Alltagsrealität zur Verfügung zu stehen? – Sozusagen als ein Mehr an „bewusstem Sein“, um unser gestresstes Bewusstsein zu befreien: Um „Moment-Bewusstsein“ zu leben – wie Matthias Horx es nennt.
Wie umgehen also mit dem, was der Moment fordert? – Wie unsere Präsenz kultivieren sowie unsere situative Resonanz – alias Intuitionsfähigkeit – stärken?
Die momentane Corona-Krise ist eine wahrlich hohe Herausforderung für unsere sehr auf den Verstand ausgerichtete Kultur-Spezies. Doch das seit Jahrhunderten verfochtene Primat einer alles beherrschenden Ratio erscheint heute mehr und mehr als in-die-Jahre-gekommen, während Fühlen und Intuition, bzgl. Erkenntnis und Handeln einen neuen Frühling erleben dürfen. Ja, mehr als das: Sie dürfen mit wissenschaftlich fundierter Unterstützung wieder in ihre angestammten (Menschen-)Rechte eingesetzt werden.
Der Kognitionswissenschaftler Georg Gigerenzer, Direktor emeritus des Max Planck Instituts für Bildungsforschung in Berlin, definierte Intuition bereits vor Jahren so: „Eine Intuition ist ein Urteil, das drei Kriterien erfüllt: Erstens ist es ganz schnell im Bewusstsein da. Wir wissen nicht, warum wir das Gefühl haben. Und es ist dennoch stark genug, um unsere Handlungen zu leiten. … Es ist ein Paradigmenwechsel und wir erleben es ja auch, dass der Widerstand sehr stark ist. Denn die klassischen Ansätze denken ja immer noch, dass mehr Information besser ist und dass mehr Zeit immer besser ist – und beides ist nicht der Fall. Intuitive Urteile sind gerade dadurch definiert, dass sie keine Zeit brauchen. Die sind ‚in-einem-Augenzwinkern‘ da.“ (G. Gigerenzer, in: „Gefühltes Wissen – Die Kraft der Intuition.“, Transkription; in: ORF-Radiokolleg, 2007)
Der Forscher legt dem Zusammenhang eigene Erfahrungskriterien zugrunde, wenn er vorschlägt, man möge sich „… auf die Intuition verlassen, sofern man sich in der Materie auskennt. Und wenn Sie sich – sozusagen als Profi – auskennen, dann überlegen Sie nicht lange!“ Mit spielt aber auch die Fähigkeit zu echter Präsenz, zur Bereitschaft sich der Situation hinzugeben – was wohl ebenfalls durch langzeitige Erfahrung und erworbene Sicherheit gesteigert wird.
Entscheidend für dein eigenes Lebensgefühl ist, dir bewusst zu machen, selbst bereits Experte im Umgang mit anderen Menschen zu sein – oder gar Amateur. Jemand also, der das was er / sie macht, aus Liebe macht (lat.: amāre = lieben, etwas gerne tun). Dies steigert deine Fähigkeit enorm, guten Mutes intuitiv zu sein und von der reinen Ratio loslassen zu können! Ganz ohne das bekannt schräge Bauchgefühl, gleich den Boden unter den Füßen zu verlieren. – Mach dir aber bewusst:
Intuitions-Sicherheit hat wesentlich mit Selbstvertrauen & Selbstverantwortung zu tun. Ich halte beide weniger für Begabungen als vielmehr für Fähigkeiten, die meist erst wiederentdeckt und entwickelt werden wollen.
Hand in Hand damit kannst du auch das Vertrauen in andere neu entfalten – und etwas wie Empathie kann erwachen. Interesse und Staunen wirken da geradezu Wunder. Rationalisieren steht dieser Bewusstseinskraft deutlich entgegen. Was dir einschlägige Veränderungen ermöglicht, ist die Bereitschaft Fühlen – als Wahrnehmungsorgan – zu kultivieren. Dabei wirst du manche Überzeugung als lieblosen Schrott erkennen und entsorgen – oder besser gesagt: integrieren. Kläre vorher intern für dich:
Bin ich real am (anderen) Menschen interessiert wie auch an mir selbst?! – Bekomme ich diese Wesen im eigenen Herzen überhaupt irgendwie mit …?
Gib dir dazu ohne moralischen Zeigefinger, sondern verständnis- und liebevoll Rechenschaft. Auch dieses Feld lässt sich Schritt für Schritt kultivieren, manchmal sogar in einem einzigen Aufwaschen, mit einer entsprechend gestalteten Bewusstseins-Übung. Hast du das einmal durchgefühlt und Integrität hergestellt, steht deinem gewachsenen Expertentum nichts im Wege, dafür aber ein weiter Erfahrungsschatz zur Verfügung. Dann ist deine „situative Resonanz“ ungetrübt und du darfst der intuitiven, inneren Stimme auf neuer Ebene vertrauen.
Diese Fähigkeit wiederzugewinnen, ergibt sich als Forderung unserer Zeit. Es ist ein Liebesdienst an dir selbst, dieses Werkzeug auszubilden. Und es stellt darüber hinaus einen ebensolchen Dienst an deinen Mitmenschen dar. Es ist jene In-forma-tion, die wir als Menschen durch Intuition erfahren, um sie Form werden zu lassen und somit als Menschen zurückgeben zu dürfen.
„Gewinne Macht-über-dich-selbst, statt Macht über andere auszuleben!“
(„Wissenschaft trifft Spiritualität / Bd.2, Der Mensch“, Prolog; KP, Berlin 2016)
Es kommt nicht darauf an, woher der Wind weht. Lerne deine Segel setzen! – Wenn du dich für den sachgemäßen Umgang bereit findest, kannst du trotz heutiger Informations-Dynamik in dir ruhen.
Sei mutig! Lebe den Augenblick: Man sieht nur mit dem Herzen gut. (Antoine de Saint-Exupéry)
Was ist diesbezüglich jeder Einzelne von uns willens zu tun? – Was bist DU willens zu tun? Es ist Zeit zu handeln. Wann, wenn nicht jetzt …?!
HOHEIT über dein eigenes Leben zu erlangen, bedeutet zunächst nichts anderes, als wieder zu spüren, wie das Leben für dich spielt, wenn bei dir ein zunehmend präsentes ICH zuhause ist: DU.
Wenn du einen neuen Raum für dich eröffnen willst, schenke dir ein Coaching. Ich werde mich freuen, dich kennenzulernen (KONTAKT). Coachings sind nun auch über Video (Whats App oder Skype) möglich.
Klaus Podirsky
Mich interessiert, was du darüber denkst. Wie gehst du in deinem Leben damit um? Hinterlasse mir doch deine Reflexionen und Sicht zu dem Blog. Danke! k.
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„Bin ich real am (anderen) Menschen interessiert wie auch an mir selbst?! – Bekomme ich diese Wesen im eigenen Herzen überhaupt irgendwie mit …?“
Ausgezeichneter Artikel. Ich denke obige Fragen sind vor jeder Begegenung mit anderen Menschen/Kunden zu klären und wird in Zukunft DEN entscheidenden Unterschied machen.
Danke für die Wertschätzung.
Ich freue mich immer über Kommentare geschätzter Kollegen, welche derartige Einschätzungen bestätigen können.
Mit lieben Grüßen
Klaus Podirsky