Liebe Interessenten & FreundInnen von KrisenCoaching
Corona hat uns allen eine Nachdenkpause beschert. Wie soll es danach weitergehen? – Wir hören vieles bezüglich der Wichtigkeit als Gesellschaft durchzuatmen und aus der jetzigen Krise zu lernen. – Ja, auch mir scheint eine deutliche Zäsur wichtig, weil die Lebensführung und Informationsdynamik in unserer Kultur für viele bereits ein höchst verstörendes Maß angenommen hat. Ganz zu schweigen vom Aspekt des Klimawandels, der Überhitzung des Finanzmarktes sowie ein immer größeres Auseinanderklaffen zwischen dem Lebensraum unserer „1. Welt“ und jenem der Entwicklungsländer.
Für viele wurde das Leben oft zu einem nervigen Hinterherhampeln ohne wertschätzende Perspektiven.
Daraus entwickeln Menschen momentan naheliegende Sehnsüchte: endlich aussteigen dürfen aus scheinbar gesellschaftlich erzwungenen Hamsterrädern …
2007 schrieb ich auf Grundlage eigener Entwicklungen erste lösungsorientierte Gedanken im erbetenen Vorwort eines fremden Buches nieder – sowie spätere Fortführungen im Epilog eines eigenen Buches (2016): „Viele leben diese unglaubliche Dynamik der Entwicklungsprozesse zunehmend verzweifelt mit, obwohl man darauf auch mit Ablehnung, Widerstand und absichtlicher Regression antworten könnte. – Andere wieder haben resigniert und überfordert w.o. gegeben. Ohne selbst das sachgemäße Werkzeug für diese Dynamik erworben zu haben, ist die ‚Sozio-Diagnose’ naheliegend: übermäßiger Stress, Überforderung und Hand in Hand gehend Aggression werden die Menschen überfallen, mit der gleichen Tendenz der allerorts beschriebenen, beschleunigten Dynamik. Die Welt hat eine Entwicklung erreicht, welche uns Menschen oftmals zweifeln lässt, ob das Leben so noch bewältigbar oder lebenswert ist. Es geht aber auch anders …!“ (KP: „Wissenschaft trifft Spiritualität / Band 1: Sternenstaub. – In-forma-tion in Bewusstsein und Kosmos.“, Berlin, 2016).
Der Trend- und Zukunftsforscher, Publizist und Visionär, Matthis Horx formulierte unlängst in seinem Blog 48 „Die Welt nach Corona“ so: „Ich werde derzeit oft gefragt, wann Corona denn ‚vorbei sein wird’, und alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Meine Antwort: Niemals. Es gibt historische Momente, in denen die Zukunft ihre Richtung ändert. Wir nennen sie Bifurkationen. Oder Tiefenkrisen. Diese Zeiten sind jetzt. … Die Unterbrechung der Konnektivität – durch Grenzschließungen, Separationen, Abschottungen, Quarantänen – führt aber nicht zu einem Abschaffen der Verbindungen. Sondern zu einer Neuorganisation der Konnektome, die unsere Welt zusammenhalten und in die Zukunft tragen. Es kommt zu einem Phasensprung der sozio-ökonomischen Systeme. … Vielleicht ist der Virus nur ein Sendbote aus der Zukunft. Seine drastische Botschaft lautet: Die menschliche Zivilisation ist zu dicht, zu schnell, zu überhitzt geworden. Sie rast zu sehr in eine bestimmte Richtung, in der es keine Zukunft gibt.“ (https://www.horx.com/48-die-welt-nach-corona?)
Im Besonderen wird die Wichtigkeit eines solchen Entwicklungs- und Entscheidungsmoments gerade durch Corona und die allseits verordnete Quarantäne wie unter dem Mikroskop vergrößert und von Quarantäne-Tag zu Quarantäne-Tag sichtbarer.
Doch „das-Rad-zurückdrehen-zu-wollen“ stellt eine ebenso reaktionäre wie auch illusionäre Haltung dar. – Das Rad der Entwicklung kann nicht zurückgedreht werden. Vielleicht aber schenkt uns Corona genug Muße, um unsers heute gängiges Werkzeug, mit dem unser Bewusstsein bezüglich den zu bewältigenden Lebensanforderungen umgeht, ernsthaft zu hinterfragen. Ist unser stetes „Vergangenheit-dokumentieren-und-verwalten – sowie-vorgestellte-Zukunft-projizieren“ für diese anspruchsvolle Lebensdynamik noch geeignet und den Entwicklungen gemäß?
Von mir gibt es dazu ein klares NEIN!
Wie also kommen wir zu etwas, was mehr mit „bewusst Sein“ gemein hat, als es unser bisher strapaziertes, gestresstes Bewusstsein ermöglichen konnte? – Und das, OHNE Abstriche an Aktualität und Zeitgenossenschaft machen zu müssen.
Meine persönliche Frage zum Thema „Gegenwärtigkeit leben“, heißt:
Welche Kriterien für diese Entscheidung bietet uns die Anerkennung der Evolution mit ihrer Informations-Dynamik, die letztlich zum Ist-Stand der gegenwärtigen Menschheit führte? – Von den äonenhaft dauernden Anfängen vor 14,3 Mrd. Jahren bis zur Augenblicklichkeit des heutigen Informationszeitalters.
Evolution. Oder: Wie In-forma-tion zu Form wurde / wird:
Im Universum lässt sich bezüglich seiner Entstehung eine exponentiell zunehmende Dynamik nachweisen. Etwa 10 Milliarden Jahre (= 1010 Jahre) nach dem sogenannten Urknall bildet sich innerhalb unserer Galaxis das Sonnensystem mit der Erde. Rund 1 Mrd. Jahre (= 109 Jahre) später wird auf der Erde entsprechend heutigen Forschungen, erstes Leben nachweisbar. Und so geht es kontinuierlich weiter: vor etwa 500-100 Mio. Jahren (Größenordnung: 108) finden sich erste Landpflanzen, Wirbeltiere und Säugetiere – es ist der Beginn Höheren Lebens. Vor 50-10 Mio. Jahren gab es bereits erste Primaten (= 107); vor 5-1 Mio. Jahren erscheinen die ersten Hominiden. (= 106) – Und dieser Prozess der Informations-Dynamik setzt sich in die menschliche Kultur-Evolution fort: vor 500000-100000 Jahren (= 105) – Homo Sapiens und der erste Gebrauch von steinzeitlichen Waffen / Werkzeug; Ackerbau, Viehzucht und Sesshaftwerdung vor 50000-10000 Jahren (= 104); sowie vor 5000-1000 Jahren (1000 = 103) die Entwicklung erster Staatensysteme sowie der Schrift. Vor 500-100 Jahren (100 = 102): Entdeckung der Erde als Gesamtes und die Geburtsstunde moderner Wissenschaften – bis hin zur Kernspaltung. Diese Entwicklung mündete letztlich im sogenannten Informations-Zeitalter vor 50-10 Jahren (10 = 101). Seine Dynamik zeitigt Technologie-Entwicklungen, die sich zu überschlagen scheinen. Hier nur wenige, uns bekannte Meilensteine: Entdeckung der DNA (1953), Herztransplantation (1967), Raumfahrt zum Mond (1969), Internet (1990), Klon-Schaf Dolly (1996) und seit der Entwicklung des I-Phones (2007) die technische „Mobilmachung“ aller Information und ihre allgemeine Verfügbarkeit.
Vom „Heute“ gilt, dass sich menschliches Wissen jährlich (1 Jahr = 100 Jahre) verdoppelt (… und das sagt man sogar bereits seit Jahren).
Aus der Analyse der oben dargestellten Informations-Dynamik darf man schließen, dass sich dieser Prozess – welcher ja im Grunde genommen die Evolution selbst IST – genau so fortsetzen wird. Alle Entwicklung trug offensichtlich seit Anbeginn der Zeiten diese Informations-Dynamik in sich und strebt auf jene Art von „Gegenwärtigkeit“ zu, welche sich heute auf alle Bereiche menschlichen Lebens erstreckt. (Mathematisch bedeutet dies, dass sich die 10-er Potenzsprünge jener Dynamik in den negativen Bereich fortsetzen werden: 10-1 = 1/10 Jahr; 10-2 = 1/100 Jahr etc.).
Die der Evolution innewohnende Dynamik scheint uns Menschen, die wir durch die Kultur- und Technologie-Entwicklung selbst radikal Anteil genommen haben an der Dynamik, – und damit unser Leben – letztlich in eine Art „Augenblicklichkeit“ zu versetzen. Eine Augenblicklichkeit, für deren Bewältigung bislang wenige, zeitgenössisch brauchbare Werkzeuge entwickelt wurden. Daher wohl auch die oft beobachtbare Forderung, diese Dynamik zu drosseln – das Rad-zurück-zu-drehen. Es stellt sich die Frage, ob diese Haltung die rechte Antwort auf diese Dynamik und ihre überfordernden Entwicklungen ist.
Ich schlage an dieser Stelle einen Standpunktwechsel vor: „Was kann uns die Analyse des beschriebenen Evolutions-Prozesses sowie die Akzeptanz und Wertschätzung dieser Dynamik lehren – wozu könnte sie uns Menschen anstoßen?!“
Die Evolutions-Entwicklung scheint neu auszubildende Fähigkeiten einzufordern.
Wir leben offenbar an einem sehr besonderen Moment menschlicher Bewusstseins-Evolution, den ich als Augenblicklichkeit bezeichnen will. – Daher mein Titel: „Neues Werkzeug braucht das Land!“ – Es müssen dies Werkzeuge sein, welche eine deutliche Momentbezogenheit besitzen: Präsenz, Zutrauen, Entschlusskraft – bzw.: Intuition, im Sinne verstärkter Sensitivität sowie situativer Resonanz. (Doch davon mehr in einem der nächsten Newsletter.)
Matthias Horx schreibt im bereits genannten Blog unter der Überschrift „RE-Gnose: Gegenwartsbewältigung durch Zukunfts-Sprung“: „Wir setzen uns innerlich mit der Zukunft in Verbindung, und dadurch entsteht eine Brücke zwischen Heute und Morgen. Es entsteht ein ‚Future Mind’ – Zukunfts-Bewusstheit.“
„Zukunfts-Bewusstheit“ – DAS klingt interessant. Aber was bedeutet es REAL und vor allem: WIE können wir diese Zukunfts-Bewusstheit kultivieren?
Heute hörte ich in einer Sonntagsmorgen-Radiosendung die Worte:
„Unser Wissen und Können wird immer begrenzt sein, nicht aber das, was uns einfällt.“
Ja, das stimmt. – Wie aber fällt uns DAS RECHTE im rechten Moment ein? – Wie kultivieren wir unsere Präsenz und – VOR ALLEM! unsere Intuitionsfähigkeit – unsere situative Resonanz?
Nehmen wir den frischen Wind der Evolutions-Entwicklung an! Lasst uns wieder mutig sein und selbstbewusst genug, um jene Not-Wendigkeit einer neuen Beziehung zwischen uns und der Welt zu erschaffen; eine, die es ermöglicht den Augenblick zu leben und jede Entscheidung-zur-Tat einem unbekümmert wachen Bewusstsein und Herzen entspringt zu lassen. So, dass sich die Gegenwart aus der Wahrhaftigkeit unserer Intuitionen stets so abschließen kann, dass die gesamte individuelle Aufmerksamkeit einem „Jetzt-Erleben“ zufließt, ohne eine scheinbar offene Vergangenheit meinen verwalten zu müssen oder eine ständig projizierte Zukunft uns belastet. Dann steht allemal genug Ausrichtung und Kraft für jeden Augenblick zur Verfügung!
Diese Fragen werden ihre Fortsetzung im nächsten Newsletter 33 finden. Dabei wird es ums Wiedergewinnen des häufig verlorenen Vertrauens bezüglich unserer intuitiven Ebene gehen und unseres Fühlens – als Wahrnehmungsorgan.
HOHEIT über Dein eigenes Leben zu erlangen, bedeutet zunächst nichts anderes, als wieder zu spüren, wie das Leben für Dich spielt, wenn bei Dir ein zunehmend präsentes ICH zuhause ist: DU.
Wenn Du einen neuen Raum für Dich eröffnen willst, schenke Dir ein Coaching. Ich werde mich freuen, Dich kennenzulernen (KONTAKT). Coachings sind nun auch über Video (Whats App oder Skype) möglich.
Klaus Podirsky
Mich interessiert, was Du darüber denkst. Wie gehst Du in Deinem Leben damit um? Hinterlasse mir doch Deine Reflexionen und Sicht zu dem Blog. Danke! k.
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